Montag, 22. September 2014

Endura Alpentraum 2014 - Mein Rennbericht

Pünktlich 6.30 Uhr Start in Sonthofen. Es regnet und der Regen begleitet uns bis zum Hahnten Joch. Mir macht es aber gar nichts aus, fühle mich relativ wohl und freue mich endlich die Sache in Angriff zu nehmen. 

Die ersten 50 km bleibt das Feld einigermaßen Geschlossen ich schätze es sind ca. 50 Fahrer die bis zum ersten eigentlichen ersten Anstieg zusammen fahren und ich bemerke dass es sich hier nicht um Sonntagsfahrer handelt sondern um hoch motivierte Sportler die alle bereit sind das Beste zu geben.
Der Start

Am Anstieg zum Hahnten Joch geht es zur Sache und einige Federgewichte preschen davon. Erst nach einigen Kilometern hole ich diese dann ein und ich kann mich in der ca. 15 köpfigen Spitzengruppe positionieren.

Eine hurtige Abfahrt auf nasser rutschiger Strecke bis nach Imst, ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und konzentriere mich in der Abfahrt dabei zu bleiben. In Imst bekomme ich von meinem Kumpel Oswald zwei neue Flaschen und Verpflegung. Und endlich, das Wetter wurde besser, und weiter geht es mit der Spitzengruppe bis nach Landeck und dann bis zur Einfahrt Anstieg Piller Höhe. 

Hinauf zur Piller Höhe kann ich leider mit den Besten nicht mehr mithalten und bekomme von den letzten dieser Gruppe ca. 2 Minuten bis zur Piller Höhe.

Das war nicht gut, denn danach musste ich 30 km bis zum Anstieg nach Nauders bzw. zur Auffahrt zur Martinshöhe alleine fahren! War eine ziemliche Kopfsache und hat mir letztendlich viel Energie und Zeit gekostet.

Besser ich hätte auf der Piller Höhe auf die Verfolger Gruppe gewartet und wäre mit denen zusammen bis zur Schweizer Grenze geradelt. Im nachhinein weiß man es immer besser aber in der Situation ohne eine genaue Information wie lange ich auf die Verfolger warten muss, bzw. die Ruhe bewahren einige Minuten abzuwarten ... .

Hinauf zur Martinshöhe und über den Reschen bin ich wirklich erschöpft und es fehlt mir der rechte Wille. Ich bleibe an der Martinshöhe stehen und setze mich ins Auto für ca. 10 Mintuen, esse und trinke doch ich fahre weiter gebe nicht auf und es bildet sich eine kleine Vierer Gruppe, wir wechseln uns in der Führungsarbeit ab und der Wind steht günstig!

In Laatsch muss ich diese drei Fahrer aber zunächst hinauf nach St. Maria ziehen lassen, fahre mein Tempo und weiß genau wie weit es noch bis zum Umbrail bzw. Stilfserjoch ist. Ich bin in der Vorbereitung Phase diese Strecke dreimal gefahren. Wobei ich von St. Maria bis zum Stilfser Joch zwischen 1.25 bzw. am schnellsten in 1 Stunde und 17 Minuten gefahren bin.

Am Umbrail nach ca. 8 Stunden fahrt
Kurz vor der Schweizer Grenze nach St. Maria überholt mich die Spitzengruppe der kürzeren Distanz , diese muss ich ebenso ziehen lassen danach sind es noch 2 - 3 Fahrer welche mich von der kürzeren Distanz überholen.

Am Umbrail fühle ich mich recht gut und kann einige Positionen wieder gut machen und fahre von St. Maria bis zum Umbrail in einer Zeit von 1 Stunde und 10 Minuten.

Die Abfahrt hinunter nach Gomagoi nehme ich entschlossen in Angriff und fahre mit einer Spitzengeschwindigkeit von 79 km/h
hinunter so schnell wie ich noch nie vom Stilfser Joch gefahren bin. 

Schließlich der letzte steile Anstieg nach Sulden. Ich kämpfe und kann noch weitere Positionen gut machen und bin wirklich erlöst als ich dann endlich nach 9 Stunden und 41 Minuten als 27. die Ziellinie in Sulden überquere. Leider hat es in meiner Kategorie nur zum 6. Platz gereicht, doch ich will nicht überheblich klingen, denn als ich dann später am Abend mit meiner Familie und meinem Freund Oswald im Auto die Heimreise antrete, sehen wir immer noch viele Sportler am Anstieg nach Sulden.

Das stimmt mich demütig, denn jeder kämpft und leidet in einer so langen Distanz mit so vielen Höhenmetern!


Respekt vor allen Teilnehmern und Gratulation den Besten! Die Ergebnisliste zum Rennen unter folgendem Link